Workshop und Elternabend „Neue Medien“

Workshop und Elternabend  mit Thomas Rechl

zum Thema „Neue Medien“

 

Am Freitag, 06.03.2020, kam der Polizei- und ehemalige Jugendkontaktbeamte Thomas Rechl auf Initiative des Elternbeirats an die Grundschule Hebertsfelden. Der Verhaltens- und Medienpsychologe hielt vormittags einen äußerst interessanten Workshop mit den Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse. Ausgangspunkt war hier jeweils das Schreiben eines Steckbriefes, was den Kindern viel Spaß machte, allerdings waren die meisten gegen eine Veröffentlichung dieser Schreiben. Herr Rechl verglich dies sodann mit dem Internet, hier sei bereits alles schon veröffentlicht, wenn man darin ständig surfte und sich für APPs und Prgramme anmeldete. „Das Internet hat alles gespeichert, es vergisst nichts,“ meinte der Referent. Viele Kinder und Jugendliche glauben, dass Internet ein privater und vertraulicher Raum sei, was aber definitiv nicht stimmt. Alle Daten von Personen aus verschiedenen Quellen, ob Handy, Smartphone, Computer usw. werden gesammelt und gespeichert. Hier wurde v.a. Google und facebook erwähnt. „Glaubt auch nicht alles, was im Internet steht“, fuhr Rechl weiter fort. Viele Inhalte seien erfunden und teilweise auch unwahr – jeder kann etwas im Internet veröffentlichen.

Auch das Thema „Mobbing“ war ein Schwerpunkt seiner Arbeit: Der Begriff werde teilweise falsch benutzt und meint dann eher Streit oder Ärger mit anderen. Mobbing ist nach Aussage von Rechl nur dann gegeben, wenn ein Opfer alleine dasteht und nicht die Kraft hat, sich zu wehren. Sein Appell an die Kinder: „Achtet auf eure Mitschüler!“ Wenn jemand merkt, dass ein anderes Kind ständig verängstigt und gehänselt wird, darf und soll man es auch anderen sagen. Über viele Fragen und Anmerkungen der Schüler wurde gesprochen und die Zeit verging im Workshop viel zu schnell für die Kids.

Am Abend ging es in der halbvoll besetzten Aula der Grundschule für die Eltern und Erziehungsberechtigten weiter, die auch viele konkrete Fragen an den Referenten stellten. Themen wie „Gewalt durch digitale Medien“ oder „sexuelle Viktimisierung“ nehmen auch vor Grundschülern keinen Halt mehr. Der Referent schilderte zahlreiche Beispiele, die er in seiner Polizeilaufbahn miterleben musste und die auch die Zuhörer erschütterten. So konnte man auch erfahren, was unterschiedliche Spiele für negative Folgen für Kinder hätten. Sinnvoll ist immer ein gemeinsames Spielen der Eltern mit den Kindern, denn so könne man auch erkennen, was hinter einem „Game“ steckt. Erschreckend ist teilweise das bereits bei Grundschülern vorzufindende exzessive Medienverhalten. Hier tragen die Eltern als Erziehungsberechtigte die Verantwortung, die sie manchmal gar nicht mehr richtig wahrnehmen.

Rektor Robert Gabriel bedankte sich beim Referenten Thomas Rechl für die so interessanten Workshops am Vormittag – die Kinder waren sehr interessiert dabei gewesen – und natürlich auch für den kurzweiligen und informativen Elternabend. Er ergänzte, dass heutzutage oftmals über die neuen Medien kommuniziert wird und ihm fehlt manchmal das direkte Gespräch zwischen den Menschen: „Viele Unwahrheiten und Missverständnisse können auch hier entstehen – man sollte wieder mehr miteinander reden.“

Am Bild v.l.: Rektor Robert Gabriel, Referent Thomas Rechl, Elternbeiratsvorsitzende Sonja Holzer und von der Jugendarbeit an Schulen, Dipl-Soz.Päd. Erika Knipping-Kraus